POCKET BRICK

17.06.2023 — 29.07.2023

POCKET BRICK
Valeriya Krasnova & Sina Martina Neuberger


17. Juni – 29. Juli



Bereits zum fünften Mal eröffnet der Kunstverein Meißen in Kooperation mit der HfBK Dresden zwei jungen Absolvent:innen die Möglichkeit, ihre Werke gemeinsam zu präsentieren. Unter dem Titel POCKET BRICK stehen sich in diesem Jahr mit Valeriya Krasnova und Sina Martina Neuberger zwei multimedial arbeitende Positionen gegenüber.

Sina Martina Neuberger ist aufgewachsen in Franken, studierte zunächst Philosophie und Kunstpädagogik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg bevor sie 2016 das Studium der Bildenden Künste mit Schwerpunkt Malerei bei Ralf Kerbach in Dresden aufnahm. Bei ihm machte sie im letzten Jahr auch ihr Diplom.

Es ist die Faszination an der Ambivalenz, die wir bei Sina Martina Neuberger immer wieder finden: Stärke und Schwäche, Schutz und Bedrohung, aktiv und passiv. Dabei sind ihre Figuren Sinnträger, die es der Künstlerin ermöglichen, abstrakte Gedanken in Bildern zu manifestieren. Das große Format, die naive Malerei, die Kombination von Farbfläche und Zeichnung sind dabei bewusst gewählte Elemente. In Kombination mit dem Objekt entstehen anstatt Bildern und Figuren Räume, die sie mittels unterschiedlicher Kombinationen der eigenen Arbeiten immer wieder auslotet, um neue Zustände zu kreieren. Die eigentliche Konzeption darf sich in jedem neuen Raumgeflecht neu erfinden.

Bei der in Minsk geborenen und in Dresden lebenden Künstlerin Valeriya Krasnova geht es um Entdecken und Verschwinden, um das Innen und das Außen, um die Räume der Dinge und es geht um den Raum der Zeichnung. Neben feinen in Kreide ausgeführten Wandmalereien, die auf die Wahrnehmung des Raumes abzielen und sie verändern, finden sich Möbelplastiken, die aus Zeichnungen hervorgegangen immer noch Zeichnung zu sein scheinen. Ein Tisch ist aus mehreren Teilen glasierter Keramik zusammengefügt. Auch auf diesem Möbel erscheinen hier und da Fragmente einer Zeichnung auf der Oberfläche. Die Oberflächen eines Regals ist so aufgeraut, dass deren Kontur wie unscharf erscheint. Obwohl Größe und Proportion dem realen Alltagsgegenstand entsprechen, lässt das Rauhe vor dem Gebrauch zurückschrecken. Trotz ihrer Massivität wirken ihre Möbel fragil und auf eine ähnliche Weise transitorisch wie die Zeichnungen.

Die skulpturalen Arbeiten spielen auf die „Poetik des Raumes“ von Gaston Bachlard an, der den Kosmos des Hauses und die »Häuser der Dinge« aus phänomenologischer Sicht beschreibt und ihren imaginativen, psychologischen, den erlebten wie den erinnernden und auch den träumenden Dimensionen von Räumen und Binnenräumen nachgeht. Er wähnt sie in Kellern und Truhen, auf Dachböden und in Schubladen. Krasnova spürt diesen Dimensionen nach und verleiht dem Alltäglichen eine poetische Dimension, die auch unser Sehen verändert.


Eröffnung am Samstag 17. Juni 17 Uhr mit Einführung zur Ausstellung

Artist Talk mit Katalogpräsentation am Samstag, 22. Juli, 17 Uhr

Kontakt

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Samstag 11 - 17 Uhr. Eintritt frei.