MARTIN MANNIG - looking glass world

08.11.2014 — 17.01.2015

MARTIN MANNIG - looking glass world
8.November 2014 – 17.Januar 2015

Überdimensionale Möhren, Mangamädchen, Märchenfiguren, vereinzelte Körperteile und Fragmente surrealer Landschaften – eine andere Welt, der wir auf den Bildern von Martin Mannig begegnen, entsteht aus Verflechtung, Gleichzeitigkeit und permanentem Austausch von mehreren Motiven und Realitätsebenen. Symbolträchtige Figuren und Sujets agieren auf dem Bild nach einer inneren Logik, ergeben dabei oft überraschende Verknüpfungen, die aus der gewohnten Sicht als Umkehrung von Bedeutungen und Spiel mit Erwartungen vorkommen. Hinter der visuell erschließbaren Narration verbirgt sich jedoch eine tiefere Ebene – die Spiegelwelt, in der die Kategorien „wirklich“ und „phantastisch“ ineinander übergehen und nicht mehr kognitiv erfassbar sind.

Hier führen Martin Mannigs Figuren ein Eigenleben. Sie bewegen sich nicht nur innerhalb eines Bildes, sondern wandern auch von einer Leinwand zur anderen. Diese Zirkulation bildet einen vielschichtigen, oft ambivalenten Kosmos, von dem wir jedes Mal nur einzelne Ausschnitte, kurze Schnappschüsse zu sehen bekommen.

Martin Mannigs Arbeitsweise hat einen experimentellen Charakter. Seine Figuren und Motive entstehen nicht nach einem konkreten Plan, sondern werden im Prozess des Malens geboren. Es gibt keine geschlossene Ordnung innerhalb oder oberhalb der Bilder. Was auf dem Bild sichtbar wird, sind genauso malerische Elemente, wie Zeichnungen und Skizzen an einer Wand. Als Künstler arbeitet er mit der Bildoberfläche, und sie wird zum Fenster in eine andere Welt.
Diese Welt fordert nicht nur unsere gewöhnlichen assoziativen Vorgänge, sondern auch unser Realitätsverständnis heraus. Konfrontiert mit der Frage: wo entsteht das, was wir sehen – in der Außenwelt oder im Kopf, kann der Betrachter herausfinden, wie weit ihn seine Vorstellungskraft führen kann, wenn ihr keine allgemein legitimierten Grenzen gesetzt werden.

Martin Mannigs Bilder geben Anlass zum divergenten Denken. Das ist die Fähigkeit, ein und dieselbe Sache aus ganz verschiedenen Blickwinkeln sehen zu können, die mit der Zeit zumeist verloren geht. Mannigs Malerei eröffnet uns den Zugang zur Welt hinter den Spiegeln, wo die Wirklichkeit unbegrenzt und endlos wandlungsfähig ist.

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