Lines // Layers - Philipp Schwanemann
15.09.2017 — 30.09.2017
LINES // LAYERS – Philipp Schwanemann
Ausstellung vom 15. - 24. September im HOLE OF FAME
Formen und Farben, Flächen und Strukturen – das sind die elementaren Bestandteile der Fotografien von Philipp Schwanemann. Sein Motiv ist die Architektur, die vom Menschen geschaffene, künstliche Umgebung, in der wir uns täglich bewegen. Mit gekonnt gewählten Bildausschnitten reduziert Schwanemann seine Motive auf ihre ästhetischen Grundelemente und führt die Architektur zurück in den Entwurfsstatus, bestehend aus Linien, Flächen und Ebenen.
Die reduzierten Kompositionen verzichten zudem auf kontextuelle Elemente, die die Architektur in der Wirklichkeit verorten könnten. Ohne reale Bezugspunkte sind die tatsächlichen Motive schwer zu erkennen, sie erscheinen singulär und losgelöst von ihren ursprünglichen Dimensionen.
Die Fotografien, die in der Ausstellung zu thematisch-dramaturgischen Gruppen geordnet sind, nehmen auch Bezug auf die Tradition der deutschen Architekturfotografie. Die Kompositionen erzeugen mal eine plastische, mal eine gewollt flache Bildwirkung und erinnern so an Arbeiten von Josef Schulz, während die mitunter intensive Farbigkeit bei leichter Überbelichtung Bezug zu Matthias Heiderich herstellt. Die klare, objektivierende Sicht auf die Motive wurde von Bernd und Hilla Bechers „Düsseldorfer Schule“ inspiriert.
Indem er markante Einzelstrukturen isoliert und die dargestellten Formen aus ihrer Umgebung herauslöst und in ein fast geisterhaftes Eigenleben überführt, ermöglicht uns der Künstler einen Blick auf die utopische Gestaltungskraft der Architektur, die mit klaren Formen und spannungsvollen Schnittlinien den öffentlichen Raum prägt. Die Realität, die sich in den verschmutzten und bröckelnden Betonfassaden der brutalistischen Motive der Ausstellung andeutet, ist jedoch oft eine Andere.
Bei allen Aufnahmen wurde auf die Verwendung von digitalen Filtern und Bearbeitungsprogrammen weitestgehend verzichtet.
noocoon.tumblr.com
Text: Felicitas Rhan, Eric Vogel
Kuration: Eric Vogel, Philipp Schwanemann
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