Abgesehen von seinen Aktivitäten als Galerist und Eventveranstalter schreckt Holger John vor so ziemlich nichts zurück: Er konterfeite Putin als Halbakt, bemalte ein monströses Osterei und verzierte einen Uniformrock. Als Künstler genoss er eine sozusagen klassische Dresdner Ausbildung bei dem Zeichner Gerhard Kettner, schaute jedoch zuvor seinem Vater Joachim John, dem Maler Otto Niemeyer-Holstein sowie der Keramikerin Hedwig Bollhagen ausgiebig über die Schultern. Wenn sein Stil heute also betont simpel und farbreduziert daherkommt, dürfen wir dahinter tiefstapelndes Kalkül vermuten. Aktuell verwandelt John den Kulturpalast in seinen persönlichen „Kunstpalast“, beginnend mit „Schattenspiel“ und damit seiner grafischen Vorliebe für das Schwarzweiß. Irgendwann im Herbst wird sich das Blatt oder die Bildpostkarte dann wenden: der zweite Ausstellungsteil verspricht „Dresden in Farbe“.