Die Ausstellung im Fotoforum Dresden zeigt historische Fotografien der Altmeister und zugleich Doyens der „Hirschberger Schule“ (Jeleniogórska Szkoła Fotografii) in Polen: Ewa Andrzejewska und Wojciech Zawadzki sowie von Künstlerinnen und Künstlern, für die die großformatige Schwarzweißfotografie das wichtigste oder wesentliche künstlerische Ausdrucksmittel ist. Neben etablierten Fotografinnen und Fotografen, die mit der Hirschberger Kunstszene verbunden sind, werden auch junge Talente gezeigt. In der Ausstellung sind auch Vertreter der tschechischen und deutschen Fotoszene zu sehen. Zu letzteren gehört der Dokumentarfotograf Jürgen Matschie aus Bautzen in Sachsen, der in den 1980er Jahren mehrfach an den von Wojciech Zawadzki organisierten Treffen und Workshops in der Umgebung von Hirschberg teilnahm. Die diesjährige Edition der „Kontaktabzüge“ mit dem Titel „Zeit der Natur“ ist eine Erzählung über die Bedeutung der Natur in der Gegenwart. Das Hauptmotiv der Ausstellung ist der Baum, der mit dem Menschen koexistiert und gleichzeitig in seiner Existenz den menschlichen Maßstab von Zeit und Raum überschreitet.

Die Ausstellung wurde von der Galerie des Büros für Künstlerische Ausstellungen (pol. Abk.: „BWA“) in Hirschberg in Zusammenarbeit mit dem Fotoforum Dresden kuratiert und organisiert. Es ist die letzte Edition der Ausstellungsreihe, die in unverändertem Format seit den 1980er Jahren stattfindet. Von Anfang an ging es darum, die Idee der Kontaktfotografie zu fördern. Dabei handelt es sich um ein klassisches Verfahren, bei dem in der Dunkelkammer der Kontaktabzug eines Negativs auf Fotopapier ohne Vergrößerung und Ausschnittmanipulation erstellt wird.

Joanna Mielech (Kuratorin der ­Ausstellung, BWA Hirschberg, PL) und Tomasz Lewandowski ­(Koordinator und Co-Kurator, ­Fotoforum Dresden)