Fotografie

22.06.2019 — 03.08.2019

Fotografie
Wir freuen uns sehr vier unterschiedliche fotografische Positionen in der Galerie Gebr. Lehmann präsentieren zu können.

Tilman Hornig:
Die Fotografien basieren auf realen Objekten die in den letzten Jahren entstanden sind und weiterhin entstehen. Darunter sind die hier ausgestellten Fotografien der Werkgruppen „GlassPhone/ GlassBook“, der „Sanitary Ceramics“ und der „TXT On Devices“. Alle Fotografien haben damit zugleich auch einen eigenständigen dokumentarischen Charakter, wobei sich das reale Objekt und dessen fotografisches Portrait gegenseitig bedingen. Die Werkgruppen der Objekte und Fotografien befinden sich im fortlaufenden Prozess.

Walter Niedermayr:
Ein immer wiederkehrendes Thema in Walter Niedermayrs fotografischem Werk ist der Raum als eine, vom Menschen besetzte und gestaltete Realität. So begann er in den 1980er Jahren mit der Fotografie von Berglandschaften und den Skifahrern, die sie beleben. Fasziniert von den künstlich aufgearbeiteten Landschaften spürt er in seinen Arbeiten den urbanen Strukturen Alpiner Regionen nach und lässt dabei die Besucher der Berghänge zu grafischen Objekten werden, die in seinem Werk zu Symbolen des menschlichen Einflusses auf die Natur avancieren. Nach eigener Aussage oszilliert sein fotografisches Werk zwischen dem schönen Aussehen einer so genannten Realität und der Realität des Bildes selbst.

Herbert Hoffmann:
Bereits in seiner Kindheit faszinieren Herbert Hoffmann die Tätowierungen der Tagelöhner, Seemänner, Feldarbeiter und Zirkusleute. Hoffmanns Faszination für die unauslöschliche Körperkunst veranlasste ihn seine Bekanntschaften in deren Privaträumen zu fotografieren. Aufgrund der 1961 erlangten beruflichen Selbstständigkeit als Tätowierer entstanden weitere fotografische Arbeiten in seinem Hamburger Tätowierstudio. Hoffmann portraitierte innerhalb von drei Jahrzehnten mit einer Rolleiflex fast 400 Tätowierte, geboren zwischen 1878 und 1952. In kurzen Begleittexten, die sich aus Briefen, Tagebuch¬einträgen und einem treuen Gedächtnis speisen, erinnert er sich an jeden einzelnen von Ihnen. Mit seinem fotografischen Werk hinterlässt Herbert Hoffmann ein intimes Zeitzeugnis deutscher Tätowier-Geschichte.

Horst Ademeit:
Nach einer Lehre als Anstreicher, studierte Horst Ademeit unter anderem 1970 bei Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie. Erst 2008, zwei Jahre vor seinem Tod, entdeckte man Ademeits umfassendes fotografisches Archiv aus 6006 nummerierten Plaroidarbeiten. Über mehr als zwanzig Jahre widmete sich Ademeit extensiven fotografischen Werkgruppen in denen er akribisch, sowohl auf künstlerischer wie auch dokumentarischer Ebene die Wirkungsmacht von Kältestrahlung und weiteren unsichtbaren Strahlungen mittels Polaroidkamera festhielt. Wie ein Kartograf arrangierte er auf einer Tageszeitung, verschiedenste Messgeräte und Lebensmittel und versah die Ränder der Tagesfotos handschriftlich mit Uhrzeiten, Messwertangaben und persönlichen Notizen. In einer parallel aufgenommenen Werkgruppe von Polaroid-Observationsbildern dokumentierte er täglich seine Umgebung. Innerhalb dieses chronologischen Fototagebuches entwickelte Ademeit komplexe Bezugssysteme in denen bestimmte Motive eine konstante Rolle einnehmen: Stromzähler, Türspione, Sperrmüllhaufen, Baustellen bis hin zur Selbstbeobachtung des eigenen Körpers.

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Mi - Fr 11:00 - 18:00 / Sa 12:00 - 16:00