Eröffnung EDEWA - der antirassistische Postkolonialwarenladen

13.03.2018

Eröffnung EDEWA - der antirassistische Postkolonialwarenladen
EDEWA, der Postkolonialwarenladen eröffnet erste Filiale in Sachsen – Eine interaktive Wanderausstellung.

Mit Führungen durch die Ausstellung und einem Solokonzert der afrodeutschen Musikerin Dikumbi. Dikumbi geboren in der DDR und aufgewachsen in den Umbruchszeiten der Wende, bewegt sie sich seither im Spannungsfeld zwischen Neuem und Altem, Gegenwärtigem und Vergangenem, dem Gefühl zuhause zu sein und sich doch in die Ferne zu wünschen. Die musikalischen Wurzeln in Jazz und brasilianischer Musik, spannt sie mit ihrer gefühlvollen Musik einen Bogen zwischen USA und Brasilien bis nach Deutschland.

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von DRESDENpostkolonial, VVN BdA Region Dresden, Kunsthaus Dresden, Dresden für Alle und der RLS Sachsen in Kooperation mit RomaRespekt im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben und gefördert durch das BMFSFJ, initiiert von Mareike Fritz

EDEWA, die Einkaufsgenossenschaft antirassistischen Widerstandes ist eine interaktive Wanderausstellung und ein Bildungsprojekt, initiiert durch die Kommunikationswissenschaftlerin und Soziologin Natasha Kelly. In Form eines postkolonialen Supermarktes bietet EDEWA die Möglichkeit, sich mit dem deutschen Kolonialismus zu beschäftigen. Supermärkte, die trivialer und gewöhnlicher kaum sein könnten und von Menschen aller gesellschaftlichen Zugehörigkeiten fast täglich besucht werden, spiegeln die Alltäglichkeit von Rassismen und Sexismen in Deutschland wider. Diese sind eng mit der deutschen Kolonialgeschichte verknüpft. Gleichzeitig bietet die Wanderausstellung die Möglichkeit, antirassistischen und antisexistischen Widerstand einzelner Gruppen wahrnehmbar zu machen und die dazugehörigen Ungleichheitsverhältnisse zu hinterfragen. Der Name EDEWA bezieht sich naheliegenderweise auf die bekannte Einkaufsgenossenschaft EDEKA, deren Firmenpolitik der Verwendung rassistischer Fremdbezeichnungen in der Benennung von Lebensmitteln EDEWA als zu Beginn der Arbeit als wissenschaftliches Forschungsprojekt öffentlich kritisiert hatte. Die erste Edeka-Genossenschaft war 1898 entstanden, als sich 21 Kaufleute aus dem Deutschen Reich im Halleschen Torbezirk in Berlin zur Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin – kurz E. d. K. – zusammenschlossen. Mit den Produkten in den eigenen Warenregalen, einem Audio-Guide, einem Angebot von Literatur zu Widerstands- und Emanzipationsbewegungen wirbt EDEWA für einen selbstbewußten und selbstbestimmten Umgang in der Überwindung des kolonialen Erbes und hilft gezielt, die Entstehung begrifflicher Rassismen in unserer Sprache zu verstehen und zur Entsorgung dieser Begriffe aus unserem Alltag und Denken auf selbstbestimmte und humorvolle Weise beizutragen. Die Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, sich auf die historischen Kämpfe einzelner Feministinnen, wie zum Beispiel May Ayim, einzulassen, die historischen Verflechtungen von Kolonialwarenhandel, Kapitalismus und patriarchaler Unterdrückung kennenzulernen und ihnen auf Führungen im Dresdner Stadtraum sowie in einer eigenen Veranstaltungsreihe vom 13. bis zum 28. März vertiefend nachzugehen.

Kontakt

Öffnungszeiten

robotron-Kantine ab dem 5. Mai wieder geöffnet | Das Kunsthaus an der Rähnitzgasse hat derzeit geschlossen | Garten-Kunst-Projekte in der FLORA I e.V., Bergmannstraße 39, DD-Striesen: täglich geöffnet