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Nachdem sich das Netzwerk Medienkunst erfolgreich innerhalb des DCA Vereins etabliert und wichtige Dresdener Vertreter und Förderer versammelt hat, ist aus der bisherigen Zusammenarbeit die Idee von gemeinsamen und umfassenden Ausstellungen zur aktuellen Fragestellungen der Medienkunst entstanden. Die Ausstellungen des Vereins DCA sind Bestandsaufnahmen, die Perspektiven reflektierender Kunst mit den Schwerpunkten aktuelle Technik und Wissenschaft versammelten und in den Jahren 2017 und 2018 in den Technsichen Sammlungen Dresden präsentierten.

Die Auswahl will die Bandbreite gegenwärtiger Mediennutzung ausloten: Was entsteht, wenn visuell oder auditiv focussierte Experten Kameras, Computer, Schaltkreise, Code, Audiotechnik und Mikrocontroller auch entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung benutzen? Klassische Fragestellungen der Kunst begegnen uns dabei als Update unserer Sehgewohnheiten. Ideenmaterial, das wir aus Science-Fiction Romanen und Sci-Fi-Filmen kennen oder eher zufällige technische Ästhetiken des Internet und der Computerspielindustrie werden durch Medienkunst neu verhandelt und spielerisch weiterentwickelt. Neben einem Update formaler (skulpturaler, kompositorischer, materialästhetischer) und inhaltlicher Fragestellungen bietet die Medienkunst partizipatorische, interaktive und aktionistische Ebenen an. Das sind bekannte Strategien, die in der klassischen Moderne bereits im 20. Jahrhundert entwickelt wurden und genauso Eigenschaften der technischen Begleiter unserer Zeit, wie des Internet oder mobiler Endgeräte sind. Die NMK-Ausstellungen vermittelten thematisch folgende Ansätze: Veränderung der Wahrnehmung von Subjekt und Raum durch mediale Reflexion, psychologische Effekte von Überwachung und Auswirkungen der Medien auf das Subjekt und die Konstruktion von Realität. Die Ausstellungen in den Technischen Sammlungen liefen über den Zeitraum von mehreren Wochen, u.a. beginnend mit der zeitgleichen Eröffnung des Medienkongresses “Datenspuren”, endend mit dem Medienfestvial mb21. Die zeitliche Nähe zu den Datenspuren, dem Symposium des CCC e.V. Dresden, dessen Themen u.a. Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung sind und dem mb21, einem Kreativwettbewerb, der die Ergebnisse einer medienpädagogisch orientierten Medienkultur beleuchtet, war ideal zur Clusterbildung zur Thematik und eröffnete für die Besucher eine weitere Erfahrung- und Reflexionsebene konkreter künstlerischer Ausstellungsformate. Die Ausstellung 2017 wurde wegen der großen Nachfrage durch die Museumsleitung um mehrere Wochen außerplanmäßig verlängert.

Neben Ausstellungen und Präsentationen von medienkünstlerischen Arbeiten organisiert das Netzwerk Medien Kunst Talks, Workshops und Gesprächsrunden, vergibt Sonderpreise und Stipendien an ausländische Künstler und betreibt ein eigenes Artist-in-Residency Programm für die Förderung neuer Arbeiten. Es werden ebenfalls Buch- und Magazinveröffentlichungen zu verschiedenen Thematiken gefördert und publiziert.