Planungsworkshops:
CONSTRUCTLAB (Berlin) und MAIZ (Linz), u.a. mit den Internationalen Gärten e.V., Elixir e.V.
Europa ist weniger die Bezeichnung eines Kontinents als vielmehr die einer historischen, kulturellen, politischen und ideellen Vereinbarung. Populistische Kampagnen, aber auch politische Entscheidungen haben das Vertrauen der Zivilgesellschaft in die Solidarität der europäischen Gesellschaften untereinander wie auch mit Menschen in Not weltweit stark in Frage gestellt.
Die künstlerischen Arbeiten in der Ausstellung Baustelle Europa berühren aus sehr individueller Sicht einzelne Aspekte der widersprüchlichen Erfahrung einer sich verändernden kulturellen Identität in Europa. Die künstlerischen Erzählungen innerhalb der Ausstellung gehen auf aktuelle und historische Flucht- sowie auf globale Migrationserfahrungen ein. Andere formen abstrakte wie auch dokumentarische Bilder für die antipolitischen ‚Bewegungen’ und für die schmerzhaften Prozesse an den Randzonen dieser Baustelle Europa: Die Entstehung von Sonderzonen und geschlossenen Lagern , die Befestigungen der Außengrenzen und die Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte.
Vor dem Hintergrund dieser widersprüchlichen Eindrücke und einer Erfahrung der Unübersichtlichkeit, aus der es keine schnellen Auswege zu geben scheint, zeigt die Ausstellung auch konstruktive Beispiele der Baustelle Europa in Dresden: Nicht erst in den vergangenen anderthalb Jahren, aber in diesen intensiviert, hat sich ein Diskurs in Bezug auf Migration als ein positives Entwicklungspotential der Stadtgesellschaft herausgebildet.
In Workshops, die sich in die Ausstellung im Kunsthaus Dresden einfügen, werden Initiativen in Dresden ihre Lebensentwürfe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund mit dem Berliner Kollektiv constructlab und der Linzer Gruppe MAiZ sowie weiteren Expert_innen in einen öffentlichen Planungsprozess verwandeln .
BAUSTELLE EUROPA / EUROPE UNDER CONSTRUCTION ist eine Ausstellung im Rahmen von„Am Fluss / At The River - Kunst, Theater, Performances, Konzerte, Gespräche, Workshops zu Kulturen des Ankommens entlang der Elbe“, ist eine gemeinsame Initiative des Kunsthaus Dresden und des Societaetstheater Dresden.
Das Projekt wird gefördert und unterstützt durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Robert Bosch Stiftung und die Osterberg-Stiftung.
Foto: David Brandt