Zwar ironisiert der erste, einem Bildtitel von Gauguin entlehnte und für heutige Augen zwischen Pathos und Esoterik changierende Teil des Titels sogleich die Vorstellung, auf diese Frage wirklich Antworten geben zu können, doch halten wir es auch mit Willy Brandt: Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen ist, sie zu gestalten. Dessen Nachfolger Helmut Schmidt hat dann mit seinem bekannten Diktum zum Verhalten beim Aufscheinen von Visionen (man solle zum Arzt gehen) unabsichtlich wohl vielen Menschen eine passable Ausrede gewiesen, sich am Meinungsstreit über vorgestellte Entwicklungen des Gemeinwesens so lange nicht zu beteiligen, als es nicht um den bspw. wegen nahe gelegener Einrichtung von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge möglicherweise fallenden Wert des eigenen Vorgartens geht.
Wir verstehen WOHIN GEHEN WIR als einen unserer Beiträge, der Repolitisierung vieler Menschen Raum zum Austausch zu geben, das bei Vielen neu erwachte Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen produktiv für die Stadt zu machen.
Mit den sehr unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Phänomen Stadt, mit dem, was in den Filmen gezeigt, angedeutet und nicht gezeigt wird, möchten wir anregen, auf vielleicht ungewohnte Weise auf eigentlich bekannte Dinge, Erscheinungen, Evolutionen zu blicken und darüber zu denken und zu sprechen. Dies ist die angestrebte politische Dimension des Projekts: sich über unterschiedliche Vorstellungen zur Entwicklung städtischen Zusammenlebens auseinanderzusetzen, bevor wir uns wieder unseren Alltagsgeschäften widmen und hoffentlich Anstöße dahin mitnehmen können.
Künstler_innen
Peter Aerschmann, CH | Roberto Andreoli, BR | Alan Aranha/ Bharat Mirle, IN | Anna Baranowski, DE | Piotr Blajerski, PL | Nisrine Boukhari, SY | Ulu Braun, DE | Marina Chernikova, NL | Aitor Marín Correcher, ES | Sirin Bahar Demirel, TR | Song Di, CN | Daniel Nicolae Djamo, RO | Johanna Domke, DK | Sonja Feldmeier, CH | Andreas Fogarasi, AT | Lucie Freynhagen, DE | Ingeborg Fülepp/ Heiko Daxl, AT | Ivan Garcia, ES | Romain Gavras, FR | Maria Gonchar, UA | Manaf Halbouni, DE | Lorenz Fidel Huchthausen, Robert Esteban-Schäuble, DE | Erdal Inci, TR | Ahmed Kamel, DE | Ada Kobusiewicz, PL | Milan Kohut, CZ | Zhenchen Liu, CN | Alex Markov, RU | Tomas Moravec, CZ | Joas Sebastian Nebe, DE | Peter Nestler/ Reinald Schnell, DE | Margarita Novikova, RU | Christoph Oertli, CH | Hein-Godehart Petschulat/ Sebastian Helms, DE | Gustavo Postiglione, AR | Jonathan Rescigno, FR | Kristoffer Rus, PL/ SE | Jani Ruscica, FI | Habib Sadaat, AF | Hans Schabus, AT | Juliane Schmidt, DE | Jonathan Seyer, US | Gertrud Schulte Westenberg/ Matthias Coers, DE | Elías León Siminiani, ES | Rhayne Vermette, US | Sylvia Winkler/ Stephan Köperl, DE | Yaroslav Yanovsky, UA | Jacek Zachodny, PL | Florian Zeyfang, DE
Kurator_innen: Denise Ackermann, DE | Jolanta Bielanska, PL | Frank Eckhardt, DE | André Werner, DE (with the collaboration of Julia Murakami and Klaus W. Eisenlohr)
Kooperation: Directors Lounge, Berlin
Förderer: Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds, Bundeszentrale für politische Bildung