VIDEOABEND: made in germany mit Henrike Naumann
Henrike Naumann beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit neofaschistischen Tendenzen und dies insbesondere mit jenen in ihrer alten Heimat Sachsen. Erstmals sind die drei aktuellen Arbeiten der in Zwickau aufgewachsenen Künstlerin zusammen auf der Leinwand zu sehen. Ihre Arbeitsweise zeichnet sich durch eine sinnlich erlebbare sowie pointierte Verbindung von Film- und Videoaufnahmen mit Rauminstallationen aus. Sie wird ihre Arbeitsweise vorstellen, mit welcher subjektive Erinnerungen und Assoziationen beim Betrachtenden erreicht werden sollen.
Ihr erster Film Swan (2011) führte sie zurück in ihre Heimatstadt Zwickau. Der Kurzfilm über die Liebesgeschichte zwischen einem in der DDR mental hängengebliebenen Freie-Presse-Redakteur und einer jungen vietnamesisch-stämmigen Nagelstudiobesitzerin. Der Film wurde ebenso zur persönlichen zeitgeschichtlichen Recherche wie zu einer Hass/Liebeserklärung an ihre Heimatstadt.
Mit der Videoinstallation Triangular Stories (2012) begab sie sich auf Spurensuche. Zwei inszenierte Homevideos aus dem Jahr 1992, eines aus der Jugend von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt in Jena, eines von drei Teenagern auf der Partyinsel Ibiza. Beide eingebettet in Ausschnitte aus den verschiedenen fiktiven Lebensrealitäten. Wo hört die Unschuld von drei randalierenden Jugendlichen auf? Wo beginnt die Verantwortung eines hedonistischen Partyvolkes?
Die Folgearbeit Unbetitelt (2013) erweitert den Fokus hin zur Neuen Rechten. Die Generation `92 ist erwachsen geworden, hat Familie und Eigenheim. Springerstiefel und Bomberjacke existieren nicht mehr als eindeutige Erkennungszeichen. Wie inszeniert sich die rechte Szene heute? Wie sieht das scheinbar gemäßigte Umfeld aus, in dem Rechsterrorismus wachsen und gedeihen kann? Basierend auf Facebook-Recherchen entsteht ein verstörendes Bild des deutschen Durchschnittwohnzimmers.
triangularstories.com
Eine Veranstaltung in Kooperation mit
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