the brightest way seems light to lack who walks on it seems going back BERTRAM HAUDE

ERÖFFNUNG Freitag 05.06.2015 um 19.00 Uhr
EINFÜHRUNG Stefan Kausch, kritischer Kurator
Der Mensch erscheint unter dem Diktum der Freiheit zwanghafter denn je. Umso größer die offerierte und zugleich phantasierte Potenz an Möglichkeiten, desto ungreifbarer die Erlösung, die sich durch die richtige, beste, und vorgeblich stets mögliche Tat einstellen soll. Alles, was der Mensch sich einzubilden in der Lage ist, hat sich aus seiner maximalen Freiheit heraus an ihm und durch ihn einzulösen. Erfüllt sich ein solches Wunschbild nicht, was die praktische Erfahrung lehrt, sind nunmehr kein externes Malum, kein Zwingherr, keine verstimmten Götter mehr vorhanden, die das Misslingen entschuldigen könnten. Der angeleitete Selbstglaube, die dargebrachte intrinsische Motivation auf dem Altar der Verheißung auf alles, verlangen Opfer bis ans leere Ende. Die Etablierung einer solchen Ich-Struktur in einer glaubhaft gemachten totalen Freiheit ist die bisher klügste und perfekteste Form von Herrschaft.

Die Arbeiten von Bertram Haude beziehen sich auf ortsspezifische Situationen, spontane Erfahrungen und philosophisch-religiöse Interessen des Künstlers. Sie nehmen einfache Sachverhalte zum Anlass und stellen daraufhin grundsätzliche Fragen, die auch humorvoll sein können. Dabei werden, den jeweiligen Einzelthemen entsprechend, ganz unterschiedliche Techniken in Anspruch genommen. Politischer Bezug, symbolischer Transport, mittelbarer und unmittelbarer Dialog sind Ansprüche dieser künstlerisch-experimentellen Position. Die Ausstellung zeigt Objekte, Interventionen, Performances und fotografische Arbeiten.