Stephanie Lüning. Ich & die Anderen

Wir freuen uns sehr Ihnen Stephanie Lünings Einzelausstellung “Ich & die Anderen“ in der Galerie Gebr. Lehmann präsentieren zu können.

Stephanie Lüning beschäftigt sich in ihrem Werk mit der bewussten Kontrollabgabe an den malerischen Prozess selbst.

Nach diversen Ausstellungen und Aktionen in Armenien, Indonesien, den USA und Deutschland folgte 2018 die Einladung zur ersten Europäischen Kinderbiennale. Für diese Ausstellung – eine Kooperation der National Gallery Singapore und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – entwickelte Stephanie Lüning das Konzept der interaktiven COLLECTIVITY PAINTINGS.
Während der Biennale (2018-2019) wurde der Ausstellungsraum von ihr als Atelier genutzt. In den fünf Monaten konnten die Ausstellungsbesucher mit der Künstlerin interagieren. Sie forderte die Besucher auf aktiv in den Entstehungsprozess der Gemälde einzugreifen und selbsttätig künstlerische Entscheidungen zu treffen. Daraus entstand die Reihe der COLLECTIVITY PAINTINGS. In diesen Arbeiten gab sie den malerischen Prozess und die Entscheidung über die Bildkompositionen frei: Die Wahl und Platzierung der Farben innerhalb verschiedener Formate. Mit den COLLECTIVITY PAINTINGS lotet sie die Grenzen zwischen konkreter Vorgabe und totaler Regellosigkeit aus.

Der Anfang ist eine Idee, die in ein sinnlich wahrnehmbares Objekt überführt wird. Aus dieser Grundregel entwickelt sich die Rahmenbedingung oder auch die Versuchsanordnung, in dem sich das entstehende Werk bewegen kann und soll. Material, Farbe, Bildträger, Raumbezug und zeitliche Ortung werden entsprechend der lokalen Bedingung (oder Situation) entschieden. Oftmals entwickelt sich aus den Orten selbst eine konkrete spezifische Formgebung und/oder Motivik. (Ort und Zeit eines Prozesses bestimmen damit auch das Ergebnis.) Ein einmal begonnener Prozess ist irreversibel und lässt sofort das Jetzt der Arbeit sichtbar werden.

Die hier ausgestellten Werke sind eingebunden in einen Schrift-Teppich aus Assoziationsfragmenten und in sich logischen Schlussfolgerungen.