18 Uhr, Kunsthaus Dresden. Vortrag und Gespräch mit Dr. Gal Kirn und Dr. Boris Buden
//Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt//
Der Vortrag wird die Hinterlassenschaft und Logik der Avantgarde ansprechen. Wie können (oder müssen) wir noch zu ihr zurückkehren, und was können wir von anderen Rückblicken, Neo-Avantgarde und Retro-Avantgarde, in Bezug auf spätere Konstellationen und die Rolle der Kunst lernen? Es werden drei Prozesse erläutert, die der ›Garde‹ immanent sind – Identifikation, Dis-Identifikation und Über-Identifikation – und ihre potentielle Verwendung für heute aufgezeigt.
Wenn die Avantgarde darauf hoffte, in einem Zeitalter der Möglichkeiten einer neuen, radikalen Welt, einen offenen Raum der Begegnung zwischen Kunst, Theorie und Politik zu schaffen und aufrechtzuhalten, wo bleibt dieses ›Versprechen‹ heute? Welche Bedeutung hat es in einer Zeit, in der die führende Rolle der Avantgarde, europaweit den Wandel als Bewegung zu organisieren, entweder von nicht repräsentativen ›Occupy‹- Bewegungen oder durch postfaschistische Kräfte (Pegida und AfD in Deutschland, aber auch durch deren Pendants an anderen Orten) übernommen wurde?
Dr. Gal Kirn ist Philosoph und derzeit Forschungsstipendiat der Humboldt Universität, Berlin. Er war Fellow des ICI, Berlin und Forscher an der Jan van Eyck Academie in Maastricht, wo er eine Reihe internationaler Konferenzen zum Thema Jugoslawien, Stadtplanung als Selbstmanagement, Jugoslawisches ›Black Wave Cinema‹ und den philosophischen Theorien Althussers organisierte. Kirns jüngste Veröffentlichung ist sein Buch Partisan Ruptures and Market Socialism in Yugoslavia (Sophija, 2014). In seiner Heimatstadt Ljubljana ist er aktives Mitglied der Workers’-Punks’ University.